Aktuelles:

Unachtsamkeit im Wald gefährdet wissenschaftliche Forschungen der Ruhruni Bochum

An einem nasskaltem Tag im Januar haben sich drei junge engagierte Menschen im Wald am Ebberg in Schwerte-Westhofen eingefunden, um zur Beantwortung zentraler Fragen zum Schutz des Waldgebietes sowie der zukünftigen wissenschaftlichen Arbeiten sich Zeit zu nehmen. Durch den Verein Stadtklima-Schwerte e.V. ist der Kontakt der Ruhruniversität Bochum nach Schwerte entstanden. In dem Waldstück, welches einem Vereinsmitglied gehört, finden wissenschaftliche Forschungsarbeiten statt.

In dem Zeitfenster der letzten zwei Jahre wurden zwei Bachelor- und eine Masterarbeit auf der Grundlage von wissenschaftlichen Untersuchungen des Schwerter Waldstücks erstellt. Auf Grundlage dieser und ebenfalls bereits vorausgegangener Erfassung des Baumbestandes sollen in den kommenden Jahren weitere Forschungsarbeiten stattfinden. Unabhängig voneinander wurde jeweils eine Themenstellung fokussiert, aber ebenso wie das komplexe Ökosystem des Waldes miteinander im Zusammenhang stehen, sind diese Forschungsthemen miteinander verwoben. In dem betroffenen Waldgebiet von etwa 1 Hektar Wald wurde unter anderem die Asselpopulation erfasst, die ein Indiz eines gesunden Waldbodens darstellt. Die Asselpopulation ist allerdings abhängig von dem Verhältnis von lebendem und totem Holz, was eine weitere Ausarbeitung in den Mittelpunkt rückte. Schließlich betrachtete die dritte Arbeit Dendrotelme, welche Vertiefungen in Baumstämmen darstellen in denen sich Wasser sammelt. Voraussetzung dafür ist der Bestand von Bäumen, die über 120 Jahre alt sind. An dieser Stelle wird deutlich, wie gravierend Eingriffe in dies Ökosystem sind. Die 241 Bäume, die bereits von einem anderen Studenten im Vorfeld erfasst wurden, und deren Umfeld dürfen nicht gestört werden. Allerdings liegt hier der Kern des Problems.

Statt der Nutzung der offiziellen Waldwege, werden von den Menschen, die sich im Wald bewegen auch Trampelpfade genutzt.

Totholz wird eingesetzt, um Landart zu schaffen, Tipis zu bauen oder zu anderen Zwecken genutzt. Freilaufende Hunde stören die Arbeit der Studierenden. Somit besteht die Gefahr, dass die nun bereits erhobenen Daten gefährdet sind. Ins Auge gefasst ist, in Intervallen die Entwicklung der bisher erfassten Daten erneut zu erheben, um auf dieser Grundlage Schlüsse ziehen zu können.
Bedauerlicherweise ist es nicht möglich, den betroffenen Bereich einzuzäunen, um ihn zu schützen, da ein Wildwechsel durch dieses Gebiet stattfindet.

Bleibt die Hoffnung, dass durch die Menschen, die sich im Wald am Ebberg bewegen in Zukunft die bisherige Forschung nicht vernichtet wird und zukünftige Forschungsarbeiten nicht weiter gestört werden.

(Text: Rolf von Lünen & Silke Zwingler)

Untersuchungen zum Lebensraum der Waldassel im Marteloskop am Ebberg

Verfasser: Franziska Schröder, 30 Jahre, Biologie (Bachelor of Science)
Entstehungszeitraum/Beobachtungszeitraum: 10.07.2023 bis 22.08.2023
(Dauer und Umfang der Forschungsarbeit: 6 Wochen)

Zielsetzung der Arbeit:

In dieser Bachelorarbeit wurde untersucht, ob das Marteloskop am Ebberg für die Waldassel einen optimalen Lebensraum darstellt. Hierzu wurden verschiedene Parameter wie die Populationsdichte, der Beschattungsgrad, die Vegetation sowie die pH-Werte von Totholz und vom Boden bestimmt. Darüber hinaus wurde das Wanderverhalten der Waldasseln beobachtet, um zu ermitteln, ob die Asseln regelmäßig zwischen Stamm und Boden wechseln.

Thema:

In der Bachelorarbeit wurden unter dem Begriff „Waldasseln“ umgangssprachlich alle im Wald lebenden Asselarten zusammengefasst. Asseln gehören zu den Krebstieren und sind die einzigen Landbewohner unter ihnen. Durch spezielle Anpassungen ihrer Atemorgane ist es den kleinen Krebstieren möglich, an Land zu leben. Trotzdem sind sie auf feuchte Lebensräume angewiesen. Für die Verfestigung ihres Panzers benötigen die Waldasseln Kalk. Diesen nehmen sie über den Boden auf. Daher ist die Populationsdichte auf basen- und kalkreichen Böden am höchsten. Waldasseln gehören zu den Streuzersetzern und tragen somit zu einem schnellen Abbau der Streuschicht bei. Sie zerkleinern und zersetzen Laub, Holz und andere Pflanzenmaterialien, wodurch das Material für andere Bodenlebewesen und Mikroorganismen zugänglicher wird. Waldasseln sind somit ein wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette.

Das Gebiet, in dem sich das Marteloskop am Ebberg befindet, wurde früher als Ruhrsandsteinbruch genutzt. Das Gestein des Bodens besteht aus Sandstein, was zu einer Bodenversauerung beiträgt. Die Vegetation gibt Aufschluss über die gegebenen Bedingungen in einem Gebiet. Anhand der Pflanzen können beispielsweise Rückschlüsse auf das Klima, die Bodenbeschaffenheit oder den Wasserhaushalt gezogen werden.

Fazit der Arbeit:

Die Aufnahme der Populationsdichte zeigte, dass diese – abhängig von der verwendeten Literaturangabe – im normalen Bereich liegt. Durch Beobachtung des Wanderverhaltens zeigte sich, dass die Waldasseln, nachdem sie eine Strate* ausgewählt haben, diese auch über einen längeren Zeitraum besiedeln. Das Kronendach der Bäume im Marteloskop ist dicht und lässt nur wenig Licht zum Boden durch. Aufgrund der hohen Beschattung des Bodens bleibt dieser nach Regenschauern für längere Zeit feucht und bietet den Waldasseln somit den benötigten feuchten Lebensraum. Die umliegende Vegetation spiegelt dies ebenfalls wider. Es wachsen zahlreich Rotbuchen, Waldflattergras, Schwarzer Holunder, Adlerfarn, Zypressenschlafmoos und europäische Stechpalmen. Diese Pflanzen sind Frischezeiger und gedeihen vor allem auf mittelfeuchten Böden gut. Der Adlerfarn, der hauptsächlich im südlichen Marteloskop-Bereich wächst, zeigt die sauren Bodenverhältnisse an, die auch im Labor gemessen wurden. Sowohl die pH-Wert-Messungen des Bodens als auch die der Holzproben einiger Totholzbäume ergaben Werte im sauren Bereich. Aufgrund dieser sauren Bodenverhältnisse ist der Lebensraum nicht optimal, was dazu führt, dass die Populationszahlen nicht ihr Maximum erreichen.

Erklärung der Bedeutung der Forschung:

Das Marteloskop am Ebberg wurde erst im Jahr 2022 im Rahmen einer Bachelorarbeit definiert und ist daher noch sehr jung. Das Totholzvorkommen ist noch sehr gering und liegt deutlich unter dem empfohlenen Wert. Durch die Einstellung der forstwirtschaftlichen Maßnahmen hat das Gebiet nun die Chance, sich in den natürlichen Waldzyklus des Absterbens und Neuwachsens wieder einzupendeln. Es ist zu erwarten, dass Parameter wie das Totholzvorkommen sich positiv entwickeln werden und somit auch der Lebensraum der Waldasseln weiterhin positiv beeinflusst wird.

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*Strate: Schichten des Waldes (z.B Bodenschicht, Krautschicht, Strauchschicht, Baumschicht etc.)

Informationen zum Martelosop

In der Novembersitzung des Vereins „Stadtklima-Schwerte“ war das Marteloskop auf einer Waldfläche, welche einem Vereinsmitglied gehört, eines der Themen.

Ein Vereinsmitglied hat die „Ruhr Uni Bochum“ auf seiner Waldfläche am Ebberg in Schwerte-Westhofen ein Marteloskop erstellen lassen.

Ein Marteloskop dient wissenschaftlichen Untersuchungen. Die Anzahl und Art der Individuen (Fauna und Flora) werden erfasst und untersucht. In einem Marteloskop darf Nichts entnommen werden, darf Nichts gepflanzt werden und dürfen keine Chemikalien verwendet werden. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeiten wurden, beziehungsweise werden zur Zeit 11 Bachelorarbeiten und Masterarbeiten erstellt. Weitere werden folgen.

Ein Marteloskop ist auf die Dauer von vielen Jahren ausgelegt.

Büsche und Bäume zu verschenken.

Wie in jedem Herbst verschenkt der Verein „stadtklima-schwerte“ wieder Büsche und Bäume an interessierte Mitbürger.

Nachdem ein Termin festgelegt mit Rolf von Lünen wurde, können sich die Interessenten die Pflanzen, die ihnen gefallen, mitnehmen.

Eine Kontaktaufnahme ist  unter der Telefonnummer 0152 01 73 04 73 oder unter 02304 89370 möglich. Die Kontaktadresse per E-Mail ist rolf@vonluenen.de.

Die Pflanzen sind nicht sehr groß und leider nur in jeweils kleiner Anzahl verfügbar.

Im Angebot sind:
Ahorn, Birke, Eibe, Eiche, Hartriegel, Hasel, Korkenzieherweide, Liguster, Silberpappel, Trauerweide und Wildapfel.

Wegbeschreibung: Den „Alter-Dortmunder-Weg“ stadtauswärts fahren bis zur Hausnummer 31. Vor der Hausnummer 31 mündet der „Sachsenweg“. Den „Sachsenweg“ etwa 70 Meter hinein fahren, dann ist der Treffpunkt auf der rechten Seite.

Tipps zum Thema Dachbegrünung

So kann ein extensiv begrüntes Carport aussehen.

Extensive Dachbegrünung mit niedriger Bepflanzung.

Mit intensiver Dachbegrünung kann man auf dem Gebäude einen richtigen Garten anlegen.

Neben der kostenlosen Abgabe von Bäumen und Sträuchern sowie für den Schutz bestehenden Grüns und das Verbot von Schottergärten setzt sich der Verein Stadtklima e.V. auch für die Förderung und Verbreitung von Dachbegrünung ein.

Die Dachbegrünung verbessert das Klima des Hauses über Dämmung und Kühlung des Daches und wirkt – vor allem bei Starkregenereignissen als Rückhalt von Regenwasser.
Daneben helfen Dachbegrünung der Natur und Umwelt mit einer Verbesserung des Mikroklimas (CO2- und Feinstaubfixierung) sowie der Förderung der Artenvielfalt.

Eine intensive oder extensive Dachbegrünung ist auf Flachdächern (Garagen, Carports) sowie auf leicht geneigten Dächern möglich.

Auf Seiten der Verbraucherzentrale (https://www.mehrgruenamhaus.de/mehrgruen-dachbegruenung)findet man zahlreiche Informationen und Fördermöglichkeiten zur Dachbegrünung und es werden auch kostenlose Webinare angeboten.

Es gibt zahlreiche Anbieter von Materialien und auch fertigen Komplettsystemen, die es ermöglichen, eine Dachbegrünung selbstständig durchzuführen. Dabei sollte vor Beginn des Projektes in jedem Fall die Tragfähigkeit des Daches von einem Statiker geprüft werden.

Die Eignung des Daches kann vorab mit dem Gründach-Kataster des Regionalverband Ruhr (RVR) geprüft werden.
https://www.rvr.ruhr/themen/oekologie-umwelt/startseite-klima/gruendachkataster/.

Der Verein Stadtklima e.V. unterstützt gerne bei der Information und Beratung zur Durchführung eines Projektes zur Dachbegrünung.

Ansprechpartner im Verein
Dr. Ralf Kloos
williralf61@gmail.com

Ein Hauch von Frühling.

Der erste Wanderbaum in Schwerte steht in Schwerte-Holzen. Seit November des vergangenen Jahres hat er seinen Platz am Ende der Roonstraße gefunden.

Wanderbäume sind hübsch anzusehen. Auch was den Umweltschutz betrifft sind sie eine Bereicherung, nicht nur für die Menschen, sondern auch für viele Tierarten. In dem Fall, dass bei der Standortwahl nicht alle Folgen bedacht worden sind, sind die Bäume leicht an einen geeigneteren Standort zu transportieren.

Der Verein Stadtklima-Schwerte hofft, dass sich Schwerter Bürger für einen Wanderbaum (beispielsweise auf dem Bürgersteig vor ihrem Haus) interessieren.
Eventuell können zukünftig auch versiegelte Flächen auf Privatgeländen und Firmenflächen durch Wanderbäume aufgewertet werden. Ein finanzielles Risiko gehen die Eigentümer nicht ein.

Die Anzahl der möglichen Wanderbäume ist vorläufig sehr begrenzt.
Interessenten können sich unverbindlich melden bei Rolf von Lünen (Tel.: 02304 89370).

Neue Bäume für das Mittelalter

Schwerte – Trotz Nässe und eisigen Temperaturen hat das Team des Historischen Dorfs Argeste am vergangenen Samstag vierzehn neue Bäume für die Böschung des Elsebachs gepflanzt. Die Bäume wurden von dem Verein zur Verbesserung des Stadtklimas e.V. gespendet und unter der Leitung von Rolf von Lünen sowohl ausgegraben als auch wieder eingepflanzt.

Der Verein setzt sich seit seiner Gründung im Jahre 1992 für den Umweltschutz ein, indem er unter anderem Bäume und Büsche kostenlos zur Begrünung zur Verfügung stellt.
Die Aktion war notwendig, da zu Beginn des vergangenen Jahres der Sturm „Nadia“ zahlreiche Bäume auf dem Gelände des Elsebades entwurzelt hat.

Das Team des historischen Dorfs Argeste e.V. ist sehr dankbar für die Spende und freut sich insbesondere über die Vielfalt der neuen Bäume. So wurden unter anderem Zwetschgen- und Apfelbäume gepflanzt, die nicht nur den Hang wieder befestigen, sondern in kommenden Spielen auch Früchte liefern können.

Zukunft in Schwerte

Schutzgebiete sind unverzichtbar.
Die EU-Kommission verklagt Deutschland, weil Schutzgebiete rechtlich unzureichend gesichert werden.
Die Stadt Schwerte beantragt die Umwidmung von Landschaftsschutzgebieten in Bauland (aktuell an 5 Standorten).

Durch die Errichtung weiterer Gewerbegebiete und Wohngebiete wird die Anzahl und Länge der Staus auf den stark belasteten Straßen in Schwerte zunehmen. Stadt Schwerte plant weitere Neubaugebiete und Gewerbegebiete.

Drei massive Dürreperioden in der jüngeren Vergangenheit.
Durch die zunehmende Versiegelung verringert sich die für die Regenentstehung notwendige Verdunstung.
Die Stadt Schwerte beabsichtigt, weitere Flächen zu versiegeln.

Abholzung an der Wannebachstrasse

Der Klimawandel (die Klimakatastrophe) ist zur Zeit aufgrund der aktuellen Ereignisse ziemlich in den Hintergrund geraten. An Zukunftsbedeutung hat der Klimawandel allerdings nicht verloren.

Jede beschattete Fläche heizt sich weniger auf als eine versiegelte Fläche, das ist weithin bekannt. An Landstraßen und Bundesstraßen besteht ein riesiges Potential um der Klimakatastrophe zu begegnen.

Aus scheinbar weltanschaulichen Gründen sträubt sich beispielsweise der „Landesbetrieb Straßen NRW“ an seinen Straßenrändern Bäume zu pflanzen. Stattdessen werden gesunde Bäume aus nicht nachvollziehbaren Gründen gefällt.

Auch an problemlosen und gut geeigneten Pflanzorten wird eine Begrünung abgelehnt. Argumentiert wird mit den Faktoren Verkehrssicherungspflicht und Unterhaltungskosten.

Werden diese Denkstrukturen den Anforderungen und Problemen des 21sten Jahrhunderts gerecht?

Die Erhaltung der Bäume am Marktplatz wird von dem weitaus größeren Teil der Schwerter Bürger befürwortet. Das ist das Ergebnis von mehreren hundert Einzelbefragungen.

Weniger Beachtung finden die drei Bäume in der Nähe des Alten Rathauses an der Brückstraße. Auch diese Bäume verbessern die Aufenthaltsqualität im Umfeld des Marktplatzes.

Unter klimaverbessernden und optischen Aspekten sollten die Bäume erhalten bleiben. Im Sommerhalbjahr werden sie als stadtbildprägend empfunden.

Mindestens zwei der Bäume sollen im Rahmen der Marktplatzumgestaltung gefällt werden.

An ihren Standorten soll eine Bushaltestelle eingerichtet werden. Die Haltestelle soll genügend Platz bieten, dass drei Gelenkbusse hintereinander Platz finden. (Rolf von Lünen): „Der öffentliche Nahverkehr soll attraktiver werden und muss deshalb optimiert werden. Allerdings ist es nicht nachzuvollziehen, dass drei sehr lange Busse an dieser Stelle parken müssen.“

Bislang hatte die Verwaltung die Notwendigkeit dieser Maßnahme nicht kommuniziert.